
Bereits seit Jahrzehnten ist der ›Tag der Lyrik‹ fester Bestandteil des Programms der Österreichischen Gesellschaft für Literatur. Ursprünglich ins Leben gerufen wurde der ›Tag der Lyrik‹ 1968 von Hans Weigel. Elfriede Ott führte diese Tradition fort.
Elfriede Ott, welche am damaligen Konservatorium der Stadt Wien Schauspiel unterrichtete, betrieb nach ihrer Pensionierung in ihrer eigenen Wohnung das ›Studio der Erfahrungen‹. Dort sprach sie mit Schauspielstudierenden über Lyrik und darüber, wie Gedichte zu lesen und zu verstehen seien. Hans Weigel kam letztendlich auf die Idee, diese Schauspielstudierenden im Rahmen des ›Tags der Lyrik‹ auf die ÖGfL-Bühne zu den Autor*innen zu holen und sie ihre eigene Interpretationen der Gedichte aufführen zu lassen.
So nahmen auch diesmal, neben den zwei Autorinnen Ingrid Puganigg und Astrid Nischkauer, deren Werke im Zentrum des Abends standen, Studierende der ›Schauspielakademie Elfriede Ott e.V.‹ an der Veranstaltung teil.
Den Abend eröffnete Ingrid Puganigg, welche Gedichte aus ihrem Buch »Bleib. Fraktale« (keiper lyrik 33) las. Anschließend fuhren die zwölf Studierenden mit der Lesung aus dem Lyrikband fort.
Bei der zweiten Autorin Astrid Nischkauer machten wiederum die Studierenden den Anfang und rezitierten Gedichte aus Nischkauers Band »Flügelspitze an Flügelspitze« (Literaturedition NÖ). Bevor diese mit ihrem Part der Lesung startete, machte sie noch darauf aufmerksam, dass ihr Buch in Zusammenarbeit mit der bildenden Künstlerin Linde Waber entstand, nämlich in Form eines Briefwechsels der beiden. Während Nischkauer Gedichte verschickte, antwortete ihre Briefpartnerin Waber mit Zeichnungen. Da Waber der Autorin Friederike Mayröcker nahe stand, beinhalten die Zeichnungen und Gedichte auch Mayröcker-Zitate.
Begrüßung: Marianne Gruber
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 5. März 2025