Gestern Abend stand ein leider immer noch und leider immer wieder aktuelles Thema im Fokus der Literaturgesellschaft: Zdenka Becker stellte »Es ist schon fast halb zwölf« (Amalthea), das den 2. Weltkrieg behandelt, Evelyn Schlag »In den Kriegen« (Hollitzer), das sich der Krim-Annexion widmet, vor.
Der eine Krieg stellt die Vorstufe des nun seit Monaten andauernden russisch-ukrainischen Krieges dar, der andere liegt über 70 Jahre zurück und beide sind sie von ungebrochener Aktualität. »Es ist schon fast halb zwölf«, für das die Briefkorrespondenz von Beckers Großeltern als Vorlage dient, ist die Liebesgeschichte eines alten Ehepaars, eine Geschichte von verblassten und verdrängten Erinnerungen und eine Geschichte von Unausgesprochenem und Unaussprechlichem. »In den Kriegen« handelt von der Wanderung und eigentlich Pilgerreise von vier Personen in Richtung der Halbinsel Krim. Krieg und Gewalt sind aber nicht die einzigen Komponenten dieses Romans, Freundschaft und ein gewisser Humor sind genauso Teil davon.
Zwei Romane, die an ein grauenvolles Sujet mit viel Feingefühl herantreten und Neues, Bekanntes wie Ungeahntes zeigen.
Moderation und Gespräch: Ines Scholz
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 21.9.2022
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Evelyn Schlag: ©ÖGfL -
Zdenka Becker: © ÖGfL -
Zdenka Becker: © ÖGfL -
Zdenka Becker und Ines Scholz: © ÖGfL -
Zdenka Becker, Evelyn Schlag und Ines Scholz: © ÖGfL -
Ines Scholz: © ÖGfL -
Evelyn Schlag: © ÖGfL