Gestern Abend stellte Theodora Bauer in der Literaturgesellschaft ihren neuen Roman »Glühen« (Rowohlt Berlin) vor. Im Gegensatz zu ihrem Debüt »Das Fell der Tante Meri« (2014) und seinem Nachfolger »Chikago« (2017) beschreitet die Autorin hier ganz andere Wege; die in beiden Büchern herrschende Enbettung in konkrete historische Kontexte und die Vielfalt der Erzählperspektiven sind in »Glühen« einer unbestimmten Zeitlichkeit sowie der Fokussierung auf eine einzige Protagonistin gewichen. Dennoch vereint alle drei Romane, dass eine Katastrophe die Folie der Handlung bildet: Waren es bei »Das Fell der Tante Meri« und »Chikago« der Erste bzw. Zweite Weltkrieg, ist es in »Glühen« die Klimakatastrophe, die unausweichlich scheint. Doch im Roman glüht nicht nur die Erde, sondern auch die Protagonistin, eine sich Auszeit vom Alltag nehmende Literaturwissenschaftlerin, die eine Affäre mit dem scheinbar aus der Zeit gefallenen Michael beginnt.
Nach einer längeren Lesepassage folgte ein Gespräch über das Buch, in dem u.a. die Verschmelzung von Raum und Realität, die Rolle der Natur, die Bedeutung literarischer Referenzen und das Thema des weiblichen Begehrens angesprochen wurden.
Moderation: Nicole Kiefer
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 27. Mai 2024
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Nicole Kiefer ©ÖGfL -
Theodora Bauer präsentierte ihren neuen Roman »Glühen« (Rowohlt) ©ÖGfL -
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