Traditionell ist das Programm der ÖGfL in der ersten Märzhälfte dem literarischen Schwerpunkt der Lyrik gewidmet. In diesem Sinne waren gestern Abend die drei Autorinnen Bettina Balàka, Patricia Brooks und Erika Kronabitter in der Literaturgesellschaft zu Gast, um ihre neu erschienenen Lyrikbände vorzustellen.
Zu Beginn des Abends ergriff Ursula Ebel das Wort, um die Autorinnen zu begrüßen und vorzustellen. Bettina Balàka durfte als erste der drei Autorinnen aus ihrem Lyrikband »Die glücklichen Kinder der Gegenwart« (Haymon) lesen, welcher sich durch seine Vielseitigkeit auszeichnet. Die vorgestellten Gedichte beziehen sich einerseits auf die unmittelbare Gegenwart und andererseits auf unser heutiges Zeitalter und die damit verbundenen Zwiespalte und Herausforderungen. So sind etwa Themen wie Naturkatastrophen, Umweltzerstörung und Selbstoptimierung präsent. Außerdem finden sich in den Texten auch lyrische Naturbeobachtungen, humorvolle Passagen sowie ironische Reflexionen über die Liebe.
Als Nächstes an der Reihe war Patricia Brooks, welche Gedichte aus ihrem Lyrikband »Lunapark« (fabrik.transit) vorstellte. Diese zeichnen sich durch ihre Vielsprachigkeit aus – so trifft die deutsche Sprache auf die französische und diese wiederum auf das Englische. Dabei sorgt die Mischung verschiedener Sprachen für ein unerwartet stimmiges Leseerlebnis.
Die dritte im Bunde war Erika Kronabitter mit ihrem Lyrikband »Delfine vor Venedig« (Edition Melos). Der Titel verweist auf die Sichtung von Delfinen in der Lagune von Venedig während der Coronapandemie. Diese Gedichtsammlung, in der Venedig eine zentrale Rolle spielt, beinhaltet 50 stimmungsvolle und kurze Gedichte, welche einerseits offen und andererseits in sich geschlossen gestaltet sind.
Der Gitarrist Josef Wagner hat den Abend musikalisch begleitet und sorgte für ein besonderes Zusammenspiel von Lyrik und Musik, indem er sowohl zwischen als auch während der Beiträge der Autorinnen auf seiner E-Gitarre musizierte und auf diese Weise eine gleichermaßen melancholische wie verträumte Stimmung schaffte.
Nach der Lesung gab es ein abschließendes Gespräch zwischen den drei Autorinnen und Ursula Ebel, der Moderatorin des Abends, über die Rolle von Lyrik im Schaffen und Leben der Autorinnen sowie über die Entstehungsgeschichte der drei vorgestellten Lyrikbände.
Moderation: Ursula Ebel
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 12.3.2025