Peter von Tramin liest aus »Die Tür im Fenster« (Nymphenburger Verlag)
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 28. September 1967 (einleitendes Gespräch: Herbert Zand)
Peter von Tramin (1932-1981), eigentlich Peter Richard Oswald Tschugguel, gilt als ein vergessener österreichischer Autor der Nachkriegszeit.
Er verfasste Erzählungen und Romane, wobei hier vor allem sein 1963 veröffentlichter Roman »Die Herren Söhne« stets in den Vordergrund gerückt wird. Er erhielt dafür den österreichischen Staatspreis für Literatur und wurde als damaliges jüngstes Mitglied in den österreichischen PEN-Club aufgenommen. Es ist demnach nicht verwunderlich, dass dieses Werk im Jahr 2011 im Wiener Metroverlag neu aufgelegt wurde.
Dennoch sollte nicht auf seine anderen Bücher »Die Tür im Fenster« (1967) und »Taschen voller Geld und andere Erzählungen« (1970) sowie auf seine Erzählungen »Divertimento«, »Der Kanalrat« und »Das Scheingrab auf Moder« vergessen werden.
In der Literaturgeschichtsschreibung wird Peter von Tramin stets als Schüler Heimito von Doderers genannt. Da er jedoch weder Doderers Bekanntheit für seine eigenen Schriften nutzen, noch die eigens auferlegten Regeln für sein Schreiben einhalten konnte, ist diese Annahme mit Vorsicht zu betrachten.
In seinen Texten übte Peter von Tramin Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen der 1950er Jahre, v.a. an der herrschenden Verschwiegenheit über die Geschehnisse im Krieg und der Mitschuld, die durch Nicht-Handeln entsteht.
Zwischen 1963 und 1985 trat er neunmal im Rahmen von Veranstaltungen der Literaturgesellschaft auf.
Am 28. September 1967 las Peter von Tramin aus seinem Roman »Die Tür im Fenster«. Der Schriftsteller und Übersetzer Herbert Zand, damaliger Mitarbeiter der Gesellschaft für Literatur, sprach zu Beginn der Lesung mit dem Autor über seinen Roman.