Christine Busta liest aus ihrem Gedichtband »Wenn du das Wappen der Liebe malst« (Otto Müller Verlag)
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 11. Februar 1982
(einleitende Worte: Wolfgang Kraus)
Christine Busta (1915-1987) war Lyrikerin und Kinderbuchautorin der österreichischen Nachkriegszeit.
Sie wuchs bei ihrer alleinerziehenden Mutter auf und musste diese bereits in jungen Jahren finanziell unterstützen. Das begonnene Studium der Germanistik und Anglistik brach sie aufgrund gesundheitlicher Probleme und erneuter Geldnot ab, woraufhin sie sich dazu entschied, als Hilfslehrerin zu arbeiten. Ihr Mann, der bereits wenige Jahre nach der Eheschließung in den Kriegsdienst eingezogen wurde, kehrte aus dem Krieg nicht mehr zurück. Später arbeitete sie als Dolmetscherin, bis sie schließlich als Bibliothekarin der Büchereien Wien ihren beruflichen Weg einschlug.
Durch Gerhard Fritsch gefördert, publizierte sie ab Mitte der 1940er Jahre Gedichte in verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen, wie beispielsweise der Wochenzeitung »Die Furche«. 1950 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband »Jahr um Jahr«, dem in den nächsten Jahren zahlreiche weitere Gedichtbände wie u.a. »Der Regenbaum« und »Unterwegs zu älteren Feuern« sowie ihre beiden Kinderbücher »Die Sternenmühle« und »Die Zauberin Frau Zappelzeh« folgten. Sie erhielt für ihre Texte etliche Literaturpreise wie u.a. den Österreichischen Staatspreis für Lyrik (1969) sowie den Anton-Wildgans-Preis (1975).
Von vielen aufgrund ihrer Darstellung christlicher Bilder lange Zeit als katholische Dichterin verstanden, nennt sie selbst als Grundthema ihrer Lyrik »die Verwandlung der Furcht, des Schreckens und der Schuld in Freude, Liebe und Erlösung.«
Umstritten bleiben ihre Sympathie und Zugehörigkeit zum Nationalsozialismus, die nach Aufbereitung ihres Nachlasses öffentlich geworden sind. Ob ihr allgegenwärtiges Thema der Schuld ein Eingeständnis dieser Vergangenheit darstellt, bleibt offen.
Der Hauptnachlass Christine Bustas befindet sich im Innsbrucker Brenner-Archiv. Weitere Informationen zu ihrer Person sowie zu ihrem Nachlass finden Sie hier.
Zwischen 1965 und 1984 trat Christine Busta sechsmal in der Literaturgesellschaft auf.
Am 11. Februar 1982 las sie Gedichte aus ihrem im Jahr davor im Otto Müller Verlag erschienenen Gedichtband »Wenn du das Wappen der Liebe malst«.