Gestern Abend präsentierte Julian Schutting seinen aktuellen Band »Auf vertrauten Umwegen. Datierte Blätter 2. Aufzeichnungen 2017–2018« (Otto Müller Verlag) bei uns in der Literaturgesellschaft. Herausgegeben wurde das Buch von Gerhard Zeilinger, der ebenfalls anwesend war. Nach der Lesung Julian Schuttings aus seinem Band, sprachen Gerhard Zeilinger und Helmut Neundlinger, der Leiter des Archivs der Zeitgenossen der Universität Krems, mit dem Autor über seine Texte, den Editionsprozess und auch zukünftige Bände.
Der aktuelle Band ist vor zwei Jahren entstanden, Anlass dafür war Julian Schuttings erste Publikation, der Gedichtband „Die Sprache der Inseln“ (ebenfalls im Otto Müller Verlag erschienen), vor genau 50 Jahren. Schutting begann im Jahr 2011, seine Gedanken in Tagebüchern handschriftlich festzuhalten, diese kleinen Notizbücher nannte er „Tageshefte“. Als er sich eine elektrische Schreibmaschine zulegte, wurden aus den „Tagesheften“ die „datierten Blätter“. Diese sind dem Band im Untertitel geblieben, der Übertitel „Auf vertrauten Umwegen“ ist eine Anspielung an einen Dichter, der auf seinen Wegen durch Wien spaziert und Eindrücke sammelt, mitunter aber auch auf Umwege gerät.
Insgesamt machen die Gedichte etwa ein Fünftel der Tagebücher aus – einer der Gründe für Gerhard Zeilinger, weshalb er Julian Schutting als „keinen typischen Tagebuchschreiber“ bezeichnen würde. In Julian Schuttings kommenden Bänden hofft er außerdem auf Erinnerungstexte an die 1970er-Jahre, insgesamt sollen die „Datierten Blätter“ eine 5-bändige Reihe werden.
Moderation: Helmut Neundlinger
Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem mit dem Archiv der Zeitgenossen
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 22. Jänner 2025