Am Mittwoch Abend stand im Rahmen der Reihe ›CZ-AT (t∫æt) mit Michael Stavarič‹ wieder einmal das Gespräch im Mittelpunkt. Sein Gast war der österreichisch-tschechische Autor, Übersetzer, Verleger und Filmemacher Ondřej Cikán. Der von ihm gegründete Kētos Verlag hat es sich zum Ziel gemacht, »Unübersetzbares« ins Deutsche zu übersetzen, wobei die Schwerpunkte einerseits bei der tschechischen Literatur und andererseits bei der Antike liegen.
Die Liebe zur »alten Literatur« begleitet Cikán, der in seinem Studium der altgriechischen Philologie und evangelischen Theologie an der Universität Wien u.a. Altgriechisch und Hebräisch lernte und eine Dissertation über den byzantinischen Roman begann, schon lange. Zeitgenössische Literatur sei, so ein früheres Zitat von ihm, »langweilig und redundant«, da jede Zeit ihre Moden habe, sich innerhalb der Lebenszeit des Einzelnen also alles ständig wiederhole und man in den alten Texten nachschauen müsse, um etwas wirklich Neues, Anderes zu lesen.
Im Laufe des Abends trat Ondřej Cikán in den verschiedenen Rollen als Übersetzer, Verleger und Autor auf, wobei die Leidenschaft für alle drei Berufsfelder und die Literatur insgesamt den roten Faden spannte. Er sprach u.a. über das Ideal der Übersetzung, die die selben Gefühle hervorrufen solle wie das Ideal, bot einen Durchlauf durch die tschechische Literaturgeschichte und gab Kostproben aus einigen Bänden des Kētos-Verlagsprogramms sowie aus seinem eigenen Buch »Blühende Dämonen. Nocturno für Eurydike und mehr«.
Moderation: Michael Stavarič
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 26. November 2025
Gemeinsam mit dem Tschechischen Zentrum Wien
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Ondřej Cikán © ÖGfL -
Ondřej Cikán und Michael Stavarič © ÖGfL -
Michael Stavarič © ÖGfL