Seit 2015 gibt Daniela Strigl in der von ihr kuratierten und moderierten Reihe ›Tacheles‹ Menschen aus dem deutschsprachigen Literaturbetrieb in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur eine Bühne. Gestern Abend zu Gast war die Kulturwissenschaftlerin Hanna Engelmeier, die sich in den letzten Jahren ebenso als Essayistin, Autorin sowie Literaturkritikerin für u.a. den Merkur und die Süddeutsche Zeitung etabliert hat und die — wie Daniela Strigl eingangs sagte – als »Jeanne D’Arc der Literaturkritik« zu bezeichnen wohl verführerisch wäre.
Im Gespräch mit Daniela Strigl äußerte Hanna Engelmeier sich u.a. zu Stellung und Funktion von Literaturkritik in der heutigen Zeit, ihrer persönlichen Herangehensweise bei der Lektüre und dem Stil ihrer Kolumnen und Kritiken, die häufig ironisch daherkommen und von denen sie sich wünscht, dass sie dem Thema, aber auch den Leser*innen gegenüber zugewandt seien. Darüber hinaus gab sie nicht nur eine Kostprobe aus einer ihrer Kolumnen aus dem Jahr 2022 — in welcher sie auf die Invasion Russlands in die Ukraine reagierte –, sondern las auch eine Passage aus ihrem Essayband »Trost: Vier Übungen«. Das Buch, das 2022 den ›Clemens-Brentano-Preis‹ gewann, handelt vom Trost, den Literatur, sowohl in der Produktion als auch in der Rezeption, bieten kann. Neben spannenden Einblicken in die Thematik und überraschenden Bezugspunkten wurde im Gespräch auch eine wohl länderübergreifend für hitzige Gemüter sorgende Frage aufgeworfen: »Hörnchen«, »Tüte«, »Stanitzel«, »Starnitzel« oder »Kegel« (wie wohl Adorno mit Speiseeis gefüllte Waffeln nannte)?
Moderation: Daniela Strigl
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 8.10.2024
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Hanna Engelmeier ©ÖGfL -
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Daniela Strigl ©ÖGfL -
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