Am Montag durften wir zwei Autoren in der Literaturgesellschaft begrüßen, die uns eine Auswahl ihrer neuesten Werke vorstellten.
Rüdiger Görner präsentierte gleich vier seiner aktuellen Bücher, die beim Löcker Verlag erschienen sind: »Die verdammten von Calais« (2023), »Englische Elegien« (2024), »Eulenspiegel in Waterloo Station« (2024) und »Der Tod der Guitarre« (2025)
Der Literaturwissenschaftler, Herausgeber und Autor, der viele Jahre lang an der Queen Mary University of London unterrichtet und die Vermittlung deutschsprachiger Literatur und Kultur in England maßgeblich gefördert hat, verarbeitet diese Verbindung mit Großbritannien auch in seinen Texten. Wie er im Gespräch mit Ines Scholz erzählt, sind etwa die letzten beiden Gedichte in den »Englischen Elegien« als eine Art Abschied von seiner Wahlheimat England zu sehen. Auch die unterschiedlichen literarischen Formen, die in Görners Werken anzutreffen sind, wurden im Gespräch thematisiert. So handelt es sich bei dem Prosaband »Eulenspiegel in Waterloo Station« etwa um kurze leicht skurril, ironische Prosatexte, während »Die verdammten von Calais« elf Kammerspiele versammelt und der Lyrikband »Der Tod der Guitarre« sich in drei Abschnitten Themen wie Liebe und Verlust, Natur, dem Spiel von Licht und Schatten sowie geschichtlichen Ereignissen und spezifischen Orten widmet.
Der Autor, Übersetzer und Herausgeber Helmuth A. Niederle stellte hingegen seine zuletzt veröffentlichten Bücher »Was nun? Liber turpis« (korrektur verlag; 2023) und »Das Lopen=Buch« (Löcker Verlag; 2024) vor.
In Niederles Arbeit – u.a. leitete er viele Jahre lang den Österreichischen PEN-Club und engagiert sich seit mehreren Jahrzehnten für verfolgte Autor*innen – wird sein großes Interesse an verschiedenen Kulturen und internationaler Literatur sei es europäische, als auch jene außerhalb Europas deutlich.
In »Was nun? Liber turpis: Über Götter, Menschen und Mischwesen« widmet sich der Autor in kurzen Texten Figuren aus der größtenteils griechischen Mythologie und der Entstehung bestimmter Phänomene. Wie es in seiner Literatur immer wieder anzutreffen ist, spielt Helmuth Niederle somit mit bereits bekannten Figuren und Motiven und verbindet sie mit der Gegenwart.
In »Das Lopen=Buch. Wundersame / abenteuerliche / unerhörte und bisher unbeschriebene Taten der Lopen zu Vega« hingegen stehen Erlebnisse des kleinen Volkes der Lopen zu Vega im Vordergrund. Sie bauen eine Gesellschaft auf, erfinden eine Geschichte für ihr Land und sehen sich als etwas Besonderes an. Fremde sind bei ihnen nicht willkommen. Die Handlungen und Erlebnisse der Figuren sind dabei oft von Absurditäten geprägt. Wie der Autor im Gespräch erläuterte, nahm er Wien dabei als Vorbild für seine Geschichte.
Moderation: Ines Scholz
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 17.02.2025
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Helmuth A. Niederle ©ÖGfL -
Rüdiger Görner ©ÖGfL -
Ines Scholz ©ÖGfL -
Rüdiger Görner und Ines Scholz ©ÖGfL -
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