Am Dienstag stattete Peter Rosei, den wie er im Anschluss an die Veranstaltung im Gästebuch vermerkte, würdigen Hallen der Österreichischen Gesellschaft für Literatur einen Besuch ab. Sowohl beim Vortrag verschiedener Auszüge aus mehreren seiner jüngsten Essays, als auch im auf die Lesung folgenden Gespräch mit Manfred Müller entwickelten sich etliche spannende Fragestellungen und Denkanstöße, die auch das Publikum zum Mitsinnieren und -diskutieren anregten.
In Frage gestellt wurde zum Beispiel die unüberwindbar scheinende Distanz zwischen vermeintlichen Gegensätzen wie Naturwissenschaft – Kunst und nicht zuletzt Sinn – Unsinn, ist doch der Sinn, zumindest in lexikalischer Hinsicht auch ganz offensichtlich (wie Peter Rosei vermutet, aber auch viel weitreichender), Teil des Unsinns.
Im Zentrum des Abends stand ganz klar der Mythos der österreichischen Kulturnation. In einem seiner Essays beschreibt Rosei die regionale Kultur der Gegenwart als von der globalen „aufgesaugt und aufgelöst“ und wirft die Frage auf, ob in Zeiten der Digitalisierung und überregionalen Vernetzung noch an der womöglich nicht mehr ganz aktuellen Bezeichnung Österreichs als Kulturnation festgehalten werden sollte.
Moderation und Gespräch: Manfred Müller
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 04. Oktober 2022
-
Peter Rosei und Manfred Müller: ©ÖGfL -
Peter Rosei: ©ÖGfL -
Peter Rosei: ©ÖGfL -
©ÖGfL