
»Altwerden ist nichts für Eilige«, diese Gedichtzeile von Helmuth A. Niederle fungierte als Motto für sein Fest zum 75. Geburtstag am 5. Dezember in der Literaturgesellschaft.
Das Palais Wilczek in der Herrengasse erwies sich als idealer Ort der Festlichkeiten für den Autor, Herausgeber, Übersetzer und Literaturvermittler, hatte er doch 1974 als studentischer Mitarbeiter hier zu arbeiten begonnen. 1994 wurde er zum stellvertretenen Leiter der Institution, diese verließ er erst 2011 als er die Präsidentschaft des Österreichischen PEN-Clubs übernahm.
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Helmuth A. Niederle ©ÖGfL -
Peter Paul Wipplinger ©ÖGfL -
Ursula Ebel ©ÖGfL -
Gerhard Ruiss ©ÖGfL -
Gerhard Ruiss, Peter Paul Wipplinger, Isma Forghani, Helmuth A. Niederle, Marion Wisinger, Günter Schmidauer, Ursula Ebel, Christian Teissl und Wolfgang Panhofer ©ÖGfL -
Christian Teissl ©ÖGfL -
Wolfgang Panhofer ©ÖGfL -
Felix Kurmayer ©ÖGfL -
Marion Wisinger ©ÖGfL -
Isma Forghani ©ÖGfL
In ihrer kurzen Würdigung am Beginn betonte Ursula Ebel in Vertretung von Manfred Müller die dank Niederle erfolgte internationale Öffnung des ÖGfL-Literaturprogramms seit den 1990er Jahren. 1998 rief er etwa eine Reihe hochkarätig besetzter Symposien mit dem Titel »Literatur und Migration« ins Leben, alle fünf Symposien widmeten sich Literaturen aus unterschiedlichen Teilen der Erde, etwa wurden Gäste aus Indien, Ost- und Südafrika und Lateinamerika eingeladen. Gäste dieser Symposien waren u.a. Carmen Boullosa (Mexiko), Gabriel Gbadamosi (U.K.), Aminata Saw Fall (Senegal), Ben Okri (Nigeria/U.K.) und Jean Ziegler (Schweiz).
Aufritte von (späteren) Nobelpreisträge:innen im Programm der ÖGfL wie von Abdulrazak Gurnah (im April 1999 und November 2001 zu Gast) und von Toni Morrison (Oktober 1999) und sind ebenfalls dem Engagement von Helmuth A. Niederle zu verdanken. Neue Schwerpunkte im Programm erforderten neue Kooperationsparter:innen wie das Writers in Prison-Komitee des Österreichischen PEN-Clubs, dessen Programm Niederle in den letzten Jahren maßbeglich prägte.
Darauf folgte die Begrüßung des festlichen Nachmittags durch Marion Wisinger, die seit 2024 als Präsidentin des Österreichischen PEN-Clubs fungiert und die Veranstaltung moderierte. Sie bedankte sich für die gemeinsame Arbeit und für die Entwicklung des Konzepts für den festlichen Nachmittag.
Anschließend wandte sich Christian Teissl, Vorsitzender des Österreichischen Schriftsteller/inenverbands, mit seiner Laudatio an die Festgäste, welche sich vor allem auf die für Niederle wichtigen Kolleg:innen bezog, wie etwa auf Kurt Benesch oder Ilse Tielsch und auch auf einige Facette von Niederles Lyrik einging. Eine kleine Auswahl dieser Gedichte wurde von dem Schauspieler Felix Kurmayer vorgetragen. Anschließend folgten Ausführungen von Gerhard Ruiss, Geschäftsführer der IG Autorinnen Autoren. Dieser wies auf die außergewöhnliche gute Zusammenarbeit mit Helmuth A. Niederle hinwies, und zwar über die Jahrzehnte hinweg, etwa konnte eine Kooperation zwischen IG Autorinnen Autoren und Österreichischem PEN-Clubs rund um den Writers in Prison Day dank Niederle umgesetzt werden.
Anschließend wandte sich Isma Forghani, Autorin und Vertreterin der Bahá’í Österreich mit eindringlichen Dankesworten an Helmuth A. Niederle. Sie betonte das intensive Engagement für die in Teheran inhaftierte Autorin Mahvash Sabet. Erst im Gefängnis wurde diese zur Lyrikerin, der Lyrikband »Keine Grenzen. Gedichte aus dem Gefängnis« erschien dank Niederles Engagement 2016 im Wiener Löcker Verlag.
Abschließende wandte sich der Autor Peter Paul Wiplinger an die Festgäste und unterstrich ebenfalls das humanitäre Engagement von Helmuth A. Niederle, welcher sich über Jahrzehnte für das Recht auf freie Meinungsäußerung weltweit eingesetzt hätte.
Auf die Dankesworte von Helmuth A. Niederle folgte Wolfgang Panhofer mit einigen Stücken am Cello.
Wir freuen uns, dass Helmuth A. Niederle am Montag, 17. Februar 2025 um 19 Uhr in der Literaturgesellschaft aus seinen beiden neuesten Publikationen »Was nun? Liber turpis. Über Götter, Menschen und Mischwesen« (Korrektur Verlag, 2023) und »Das Lopen=Buch« (Löcker Verlag, 2024) lesen wird und wünschen alles Gute! Alle Infos zu diesem Abend finden sie hier.
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 5.12.2024