›Archive des Schreibens‹ nennt sich das Projekt des ORF, das eine neue Generation des Schreibens in Österreich auf innovative und zeitgemäße Art und Weise filmisch porträtiert. Ein Projekt, das mit dem Gastlandauftritt Österreichs bei der Leipziger Buchmesse 2023 seinen Anfang nahm, wird in den nächsten 4 Jahren fortgesetzt: jetzt als Kooperation zwischen der ÖGfL, der ORF-TV-Kultur und ORF-Topos.
Die Autorinnen und Autoren sprechen dabei über sich selbst und ihre Arbeit, werden an Schauplätze ihres Alltags und ihrer Lebensrealität begleitet. Keine fremde, nüchtern kommentierende Stimm durchbricht dabei von Außen die Intimität, welche auf diese Weise zwischen Schriftsteller*in und Zuseher*in entsteht. Durch die persönliche Auswahl der Musik als auditive Rahmung für den Beitrag durch die Literat*innen, wird jede Folge der ›Archive des Schreibens‹ neben einem sehr persönlichen Einblick in das Denken, Schaffen, Leben und Sein der Schriftsteller*innen, zu einem eigenständigen, ästhetisch anspruchsvollen Dokument der Archivierung. Die Art, wie die Welt schreibend gesehen, er- und gelebt wird, kann so den Bestand eines Archivs der Gegenwart mitprägen, und Teil eines Archivs für die Zukunft werden. In den ›Archiven des Schreibens‹ spricht Literatur durch jene Literaturschaffenden über sich selbst und denkt vor uns allen über ihre eigene Bauart, über die Zugänge zum Schreiben und über die eigene Verortung in einer immer komplexer werdenden Welt nach. Was ist Sprache, was kann sie – was muss sie – was soll sie tun? Inwiefern ist ein literarisches Werk immer bereits notwendig in einer Gegenwart situiert, und prägt eine mit dem Präsens verknüpfte Zukunft? Was sind die großen Fragen unserer Zeit, und welche Verantwortung trägt die Literatur in der Erforschung der Beantwortungen dieser Frage?
Zu den ›Archiven des Schreibens‹.