In der Reihe ›Werk.Gänge‹ führt Brigitte Schwens-Harrant Werkstattgespräche mit Autorinnen und Autoren, wobei zumeist drei Werke im Fokus der Veranstaltung liegen. Am Montag wurde aus dem Werkstatt- ein Kaffeehausgespräch, denn zum ersten Mal fand ein Abend der Reihe im wunderschönen Setting des Arkadenhofs im Café Central statt. Damit könnte man auch von einem Crossover mit einer weiteren Reihe im ÖGfL-Programm, ›Da Capo: Literatur im Kaffehaus‹, sprechen.
Zu Gast war Margit Schreiner, die mit »Nackte Väter« (1997), »Haus, Frauen, Sex« (2001) und »Mobilmachung. Über das Private« (2023) drei Werke aus unterschiedlichen Jahrzehnten ihres Schaffens im Gepäck hatte. Während »Nackte Väter« als Abschiedsbuch über das langsame Verschwinden des Vaters bezeichnet werden kann, ist »Haus, Frauen, Sex« der Monolog eines verlassenen Mannes, der seinen Zustand bejammert, jedoch im gesamten Buch keinerlei Erkenntnisgewinn hat. »Mobilmachung« wiederum kann als dritter Teil von Margit Schreiners ›Trilogie über das Private‹ gesehen werden, denn der Roman knüpft an die beiden vorangegangenen Bücher »Vater. Mutter. Kind. Kriegserklärungen« (2021) und »Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe« (2022) an.
Was alle Bücher von Margit Schreiner verbindet, ist die autobiografische Schreibweise. Einen rein fiktionalen Roman zu schreiben, käme für sie, wie sie im Gespräch mit Brigitte Schwens-Harrant erzählte, nicht infrage, denn sie schreibe vor allem deshalb, weil sie wissen wolle, wie sie überlebt habe. Wichtig sei jedoch immer, so Schreiner, subjektiv zu bleiben und die Leser*innen nicht zu bevormunden.
Moderation: Brigitte Schwens-Harrant
Café Central, 26. Mai 2025
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Margit Schreiner © ÖGfL -
Brigitte Schwens-Harrant und Margit Schreiner © ÖGfL