Am gestrigen Abend war Katrin Kohl im Rahmen der Reihe ›LITERATUR.GESCHICHTE‹ in der Literaturgesellschaft zu Gast. Als Herausgeberin des Buches »Besitzlose Liebe. Der poetische Briefwechsel« (Insel) hielt sie einen Vortrag zum brieflichen Austausch zwischen Erika Mitterer und Rainer Maria Rilke, der im Mai 1924 – vor genau hundert Jahren – mit einem Gedicht der achtzehnjährigen Mitterer an Rilke seinen Anfang fand. Rilke setzte die poetische Form des Austauschs fort, es entstanden eine Reihe von Briefen in Gedichtform, die einander fortlaufend ergänzten. Anhand einiger Beispiele zeigte Kohl den Einfluss Mittereres auf Rilke, dessen Poesie auch abseits des Briefwechsels von ihr inspiriert wurde, sowie die Intimität und Erotik ihrer Bekanntschaft. Kohl sprach auch über die Umstände des persönlichen Treffens der beiden in Montreux und darüber, welchen Einfluss der Austausch auch nach Rilkes Tod auf Mitterers schriftstellerisches Dasein hatte.
Organisiert wurde der Abend von der ›Erika Mitterer Gesellschaft‹, deren Präsident Wynfrid Kriegleder einige einleitende Worte zur Begrüßung sagte und im Anschluss an die Präsentation das Gespräch mit Katrin Kohl und dem Publikum leitete. Dabei wurden u.a. Fragen zu spezifischen Gedichtzeilen, zum gesamtbrieflichen Nachlass Rilkes und zur Übersetzbarkeit seiner Gedichte gestellt.
Begrüßung: Ines Scholz
Moderation: Wynfrid Kriegleder
Eine Veranstaltung der ›Erika Mitterer Gesellschaft‹
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 14. Mai 2024
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Der literarische Zaunkönig © ÖGfL -
Kathrin Kohl © ÖGfL -
Wynfrid Kriegleder © ÖGfL -
Wynfrid Kriegleder& Kathrin Kohl © ÖGfL