Gestern Abend lud Brigitte Schwens-Harrant in der 22. Ausgabe der Gesprächsreihe ›WERK.GÄNGE‹ den Autor Robert Prosser in die Literaturgesellschaft ein.
Gemeinsam unternahmen sie einen abwechslungsreichen Gang durch Prossers Werke und sprachen u.a. über seine zuletzt veröffentlichen Romane »Geister und Tattoos« (Klever, 2013), »Phantome« (2017) und »Gemma Habibi« (2019) (beide Ullstein fünf).
Prosser sprach über frühe, prägende Erlebnisse und Erfahrungen, seine ersten Gedichte und seine literarische Entwicklung hin zur Prosa. War lange die Kunstform des Graffitis seine große Leidenschaft, widmete er sich nach und nach dem Schreiben. Er begann damit, lyrische Texte zu verfasse, ausgerichtet nach dem Ziel, ein eigenes Ideal dichterischer Sprache zu finden. Auf diese Sturm und Drang Zeit, wie Prosser es selbst bezeichnete, folgten drei – bereits oben erwähnte – Romane, die auch schwierige Themen, wie beispielsweise den Balkan-Krieg, aufgreifen und diese zum Teil aus unorthodoxen Erzählperspektiven beschreiben.
Im Laufe des Gesprächs mit Brigitte Schwens-Harrant lassen sich so auch die verschiedenen Einflüsse auf das literarische Schaffen Prossers erkennen. Neben einer Vergangenheit in der Graffiti-Szene nehmen derartig auch Erfahrungen eines angefangenen Anthropologie-Studiums und seine ausgeprägte Reiselust in jungen Jahren großen Einfluss auf sein Schreiben. Im Gesamten skizzierte diese Ausgabe der Reihe ›WERK.GÄNGE‹ sehr aufschlussreich den literarischen Werdegang Robert Prossers. Ein Werdegang, der seinen Anfang in stark expressiver Lyrik fand, in rhythmischer Prosa fortgeführt wurde und definitiv Lust auf mehr macht.
Begrüßung: Nicole Kiefer
Gespräch: Brigitte Schwens-Harrant
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 22. Februar 2022