Bei unserer gestrigen Veranstaltung stand der immer wieder neu entdeckte Autor Robert Neumann (1897 – 1975) im Mittelpunkt des Abends. Sein Roman »Die Kinder von Wien« wurde im letzten Herbst bei Jung und Jung neu aufgelegt.
Robert Neumann hatte bereits in den 1920er Jahren mit zwei kleinen Parodienbänden seinen größten Erfolg. In Wien geboren und aufgewachsen, musste er 1934 ins Exil nach Großbritannien gehen und fing 1940 an, seine Bücher in englischer Sprache zu schreiben, die erst später ins Deutsche übersetzt wurden. Der 1946 verfasste Roman »Die Kinder von Wien« ist eines dieser ursprünglich auf Englisch veröffentlichten Werke. Obwohl das Buch bereits zwei Jahre nach Erscheinen von seiner damaligen Frau ins Deutsche übersetzt wurde, fertigte Neumann selbst 1974 eine Übersetzung an. Sie bildet die Grundlage für das nun vorliegende Buch.
Der Autor und Essayist Franz Schuh und der Germanist Günther Stocker sprachen über Nachkriegsliteratur allgemein, den Roman und seinen Autor, die verwendete Sprache sowie die Rezeption und Übersetzung des Buches.
Franz Schuh, der auch das Nachwort für das aktuelle Buch verfasste, las außerdem ausgewählte Stellen daraus.
Moderation: Manfred Müller
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 23.1.2024