Der gestrige Abend war einer Autorin gewidmet, die in den 1970er Jahren zu einer der bekanntesten im deutschsprachigen Raum zählte, in den Jahrzehnten darauf jedoch in Vergessenheit geraten ist. Es ging um die 2010 verstorbene Brigitte Schwaiger.
Jürgen Kaizik präsentierte seinen Roman »Die gerühmte Frau« (braumüller). Das Buch ist nicht nur Brigitte Schwaiger gewidmet, seine Hauptfigur kann auch als eine Art literarisches Alter-Ego der Autorin gelesen werden. Der in den frühen 80er-Jahren in Wien angesiedelte Roman stellt die Liebesbeziehung eines Künstlerpaares in den Mittelpunkt und zeichnet sich u.a. durch viele Dialoge aus, die den/die Leser*in in die Geschichte eintauchen lässt. Fiktion und Wirklichkeit lassen sich dabei nicht unbedingt trennen. Der Autor betonte im Gespräch mit Ursula Ebel, dass er in seiner Geschichte die literarischen Kämpfe und inneren Krisen Brigitte Schwaigers sowie die für sie herrschende Untrennbarkeit von Leben und Kunst zeigen wollte.
Als zweiten Gast des Abends durften wir den Literaturwissenschaftler Stefan Maurer auf der Bühne begrüßen, der zum Leben und Werk der Autorin forscht und arbeitet. Er sprach u.a. über ihre Kontakte zu anderen Autor*innen, das Austesten der Grenzen in ihrem Schreiben, die Verarbeitung verschiedener Gattungen in den Texten, aber auch die Rezeption ihres Werkes.
Moderation: Ursula Ebel
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 25.1.2024
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Stefan Maurer ©ÖGfL -
Ursula Ebel ©ÖGfL -
Jürgen Kaizik ©ÖGfL -
Jürgen Kaizik: »Die gerühmte Frau« (Braumüller Verlag) ©ÖGfL