Ryszard Wojnakowski, aus Krakau/Polen, besuchte uns im September 2021 im Zuge eines Übersetzungsstipendiums der Literaturgesellschaft zwei Wochen in Wien.
Er ist Übersetzer aus dem Deutschen (u.a. von Ilse Aichinger, Friederike Mayröcker und Alexander Lernet-Holenia) und Herausgeber. 2014 erhielt er die Bronzemedaille »Zasłużony Kulturze Gloria Artis« für kulturelle Verdienste.
Im Zuge des Studienaufenthaltes stellten wir ihm einige Fragen:
Wann waren Sie zum ersten Mal in Wien und was war der Grund für den Aufenthalt?
Zum ersten Mal war ich 1988 in Wien. Als Lektor beim Verlag Wydawnictwo Literackie wollte ich die »galizische Verwandtschaft« in der Literatur pflegen und v.a. den österreichischen Zweig im Verlagsprogramm erweitern.
Was ist Ihnen von diesem Aufenthalt in Erinnerung geblieben?
Gute Gespräche über die österreichische Literatur, aber auch freundlicherweise »polnische Spuren« in Wien bei meinen Gesprächspartnern.
Welchen Eindruck hatten Sie von Wien und den WienerInnen?
Wie komisch es auch klingt, ungeachtet seiner Kürze (2 Wochen) war es eigentlich mein erster längerer Aufenthalt im Westen. Ich selbst war eher vorsichtig und zurückhaltend, aber ich war mehrmals mit der Freundlichkeit der Wiener konfrontiert. Inzwischen habe ich viele persönliche Freundschaften v.a. im literarischen Milieu geschlossen.
Was hat sie zur deutschsprachigen bzw. österreichischen Sprache und Literatur gebracht??
Meine Vorliebe für Fremdsprachen und Literatur, und Deutsch in der Schule war für mich die wichtigste Fremdsprache, deshalb habe ich anschließend Germanistik studiert.
Was waren Ihre letzten großen Projekte?
Gedichtbände Deutsch-Polnisch von Elfriede Gerstl und Erich Fried, »Maskenspiel der Genien« von Fritz von Herzmanovsky-Orlando, »Die Toten« von Christian Kracht« und »Kafka. Die frühen Jahre« von Reiner Stach.