Nobuo Ikeda aus Tokyo/Japan war letzten Dezember auf Einladung der Literaturgesellschaft in Wien. Er ist Germanist, Prof. em. der Universität Tokyo und Übersetzer (u.a. von Thomas Bernhard, Novalis und Peter Handke). Er ist auf die deutschsprachige Literatur des 18., 19. und 20. Jahrhunderts spezialisiert und war von 2003 bis 2005 Präsident der Japanischen Gesellschaft für Germanistik.
Im Zuge seines Stipendienaufenthaltes stellten wir ihm einige Fragen:
Wann waren Sie zum ersten Mal in Wien und was war der Grund Ihres ersten Aufenthaltes?
Im Jahr 1977. Damals habe ich in Erlangen gewohnt und einen kurzen Besuch zu einem japanischen Germanistik-Kollegen gemacht, der in Wien wohnte.
Welchen Eindruck hatten Sie von Wien und den WienerInnen?
Nur die denkbar schönsten Eindrücke. Ich empfinde Wien als meine zweite Heimat.
Was ist Ihnen von Ihren bisherigen Stipendienaufenthalten in Erinnerung geblieben?
Die von Erinnerung erfüllte Wohnung in der Pfeilgasse, mit Gedanken an Ingeborg Bachmann und Elias Canetti.
Was waren Ihre letzten großen Projekte?
Die Übersetzung von »Auslöschung«, »Meine Preise« und »Frost« von Thomas Bernhard.
Welche/r AutorIn hat in letzter Zeit den größten Eindruck bei Ihnen hinterlassen?
Thomas Bernhard, Christine Lavant, Elfriede Gerstl, Herbert J. Wimmer, Peter Giacomuzzi und Xaver Bayer.