Regaip Minareci, aus Istanbul/Türkei, verbrachte im September 2021 im Zuge eines Übersetzungsstipendiums der Literaturgesellschaft einige Wochen in Wien.
Sie war viele Jahre Journalistin und Verlagslektorin für türkische Verlage und arbeitet als Übersetzerin aus dem Deutschen (u.a. von Stefan Zweig, Robert Seethaler und Peter Handke). 2016 wurde sie mit dem ›Tarabya‹-Übersetzerpreis ausgezeichnet.
Im Zuge des Aufenthalts beantwortete sie uns einige Fragen:
Wann waren Sie zum ersten Mal in Wien und was war der Grund für den Aufenthalt?
Schon als Kind mit meinen Eltern, da ich in München aufgewachsen bin.
Was hat sie zur deutschsprachigen bzw. österreichischen Sprache und Literatur gebracht?
Erstens der langjährige Aufenthalt in Deutschland, dann die journalistische Tätigkeit und schließlich die Liebe zu Büchern und Literatur.
Was war das erste von Ihnen aus dem Deutschen übersetzte Buch?
Als Redakteurin in Istanbul habe ich viele Jahre Zeitungsartikel aus dem Deutschen ins Türkische übersetzt. Aber ich fing auch sehr früh an, mich in Literaturübersetzung zu üben. Ich übersetzte aus verschiedenen Büchern mehrere Seiten, ohne einen Auftrag zu haben, nahm an privaten Werkstätten teil, aber meine erste publizierte Übersetzung war keine Literatur: »Lebe ehrlich, werde reich« von Erich J. Lejeune.
Woran arbeiten Sie gerade?
Ich übersetze gerade Joseph Roth: »Die Legenden vom heiligen Trinker«.
Haben Sie eine Lieblingsautorin/einen Lieblingsautor in der deutschsprachigen Literatur?
In der klassischen Literatur Stefan Zweig; mich begeistert seine geistige Vielfalt.
Und in der Gegenwartsliteratur Jenny Erpenbeck, mit ihrer unverwechselbaren Sprache und Technik.