Zur letzten Veranstaltung vor der Sommerpause durften wir gestern Abend Milena Michiko Flašar mit ihrem neuen Roman »Oben Erde, unten Himmel« (Wagenbach) vor zahlreichem Publikum in der Literaturgesellschaft begrüßen. Da die Lesung im Rahmen der Seminarwoche der Österreich-Bibliotheken im Ausland stattfand, freuten wir uns ganz besonders über das internationale Publikum.
Milena Michiko Flašar erzählt in ihrem Roman von dem in Japan leider weit verbreiteten Phänomen des »einsamen Todes«, genannt ›Kodokushi‹. Sie erzählt von den unbemerkt Verstorbenen – und von einer Frau, deren Leben sich gerade durch sie ins Positive wandelt.
Wie bereits in ihren früheren Büchern thematisiert die Autorin auch hier Themen wie Einsamkeit, soziale Isolation und Erinnerung.
Im Gespräch mit Manfred Müller sprach sie über die gleichzeitige Vertrautheit und Fremdheit von Japan als Ausgangspunkt ihrer Texte, den Begriff ›Kodokushi‹, der zwar den einsamen Tod bezeichnet, dem jedoch auch ein einsames Leben vorangegenagen sein muss sowie über die Bedeutung des Hamsters der Protagonistin im Roman.
Zwischen dem Gespräch las Milena Michiko Flašar vier Leseabschnitte aus dem Buch und vermittelte dem Publikum so einen Eindruck über den Roman.
Begrüßung: Sandra Diepenseifen (BMEIA)
Moderation: Manfred Müller
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 28. Juni 2023