Gestern Abend stellte Margit Schreiner »Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe« (Schöffling & Co), das zweite Buch aus ihrer Romanreihe ›Über das Private‹, vor.
Der autobiographische Roman duchläuft mit seiner Protagonistin, also Margit Schreiner selbst, die Peripitien jener gleichermaßen diffizilen wie entscheidenden Jahre des Gymnasiums. Da Schreiner 1953 geboren wurde, fällt jene ohnedies schwierige Lebensphase zu alledem in die Zeit der 68er Bewegung: Inneres Chaos ist vorprogrammiert. Das ›Private‹ erfuhr ein Umdenken, was zuvor verschwiegen wurde, musste jetzt ausgesprochen werden, wurde »politisch«.
Auf die Frage, warum Schreiner ein regelrechtes Faible für das Autobiographische entwickelt habe, antwortete die Autorin, dass autobiographisches Schreiben zwar eine subjektive Erfahrung sei, diese aber die Leserin/den Leser in die Rolle versetze, subjektiv auf ihre/seine eigene Geschichte zu schauen und so das Buch umzuschreiben. In diesem Sinne, viel Vergnügen beim Umschreiben von Schreiners »Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe«.
Moderation: Manfred Müller
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 23. Mai 2022