Gestern Abend starteten wir mit einer Lyrik-Veranstaltung in das neue März/April Programm.
Helmut Neundlinger stellte sein Buch »Virusalem. Gesang aus dem Bauch des Wals« (Müry Salzmann Verlag) vor, das die aktuelle Pandemie, die damit einhergehende Isolation und den Umgang mit Veränderungen thematisiert.
»… ein zwischen Poesie und Pointe changierendes, den Geist anregendes Vademecum, das – von der aktuellen Krise angestoßen – so weit über diese hinausweist wie die im Titel anklingende Stadt.« (Verlag)
Der Schriftsteller, Literaturwissenschaftler, Lektor und Musiker Helmut Neundlinger erörtert im gemeinsamen Gespräch mit Ines Scholz seinen insgesamt dritten Gedichtband »Virusalem. Gesang aus dem Bauch des Wals«, der im Herbst 2020 bei Müry Salzmann erschienen ist. Der Band, der insgesamt 42 Gedichte enthält, lässt sich in zwölf Kapitel und sechs Lyrikabschnitte unterteilen, die durch Prosaeinschübe ergänzt wurden. Sein Werk, das eigentlich gar nicht als Gedichtband geplant gewesen war und aus den Umständen der Pandemie mehr oder weniger spontan entstand, beschäftigt sich mit ebendiesen Schwieigkeiten und Herausforderungen, die eine solche Pandemie an die Menschen stellt. Es werden Themen wie veränderte Zeitwahrnehmung, zunehmende Distanzierung, Isolation, Enge und Leere behandelt. Demgegenüber stehen die eingeschobenen Prosaabschnitte, welche eine zusammenhängende Geschichte ergeben und den »Roadtrip« zweier Freunde zur Apotheke schildern. Sie entstanden aus dem Gefühl der Notwendigkeit einer Kontrastschaffung zur Enge, Eingeschlossenheit und Isolation, die in den Gedichten ihren Widerhall findet.
Gemeinsam mit Ines Scholz ergründet Helmut Neundlinger die Hintergründe seines Gedichtbands und rekonstruiert dessen Entstehungsprozess. Am Ende dieses Versuchs steht ein Werk, das an Aktualität nicht zu übertreffen ist und dessen Lektüre eindrucksvoll die Umstände der Welt und ihrer Bewohner*innen in Zeiten der Pandemie schildert.
Moderation: Ines Scholz
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 4. März 2021