Die Sorge der Eltern
Nieselregen und kurze Schauer bei Temperaturen zwischen 6 und 13 Grad
Am zweiten Tag im Sanatorium Dr. Hoffmann geht es darum, sich einzurichten. Auch die Hilfe der Eltern, mit denen Franz Kafka und Dora Diamant in ständigem brieflichen Kontakt stehen, wird dabei in Anspruch genommen. Sie möchten nicht nur über den Gesundheitszustand des Sohnes informiert werden, sondern auch wissen, ob er alles hat, um im Sanatorium so angenehm wie möglich leben zu können.
In den Briefen auffallend ist die immer wiederkehrende Formel, dass Kafkas Zustand nicht so schlecht sei, regelmäßig wird sogar von Besserung berichtet – die dabei vermittelten Informationen haben oft nur wenig mit den tatsächlichen Diagnosen zu tun. Eine Wendung aus einem Brief vom 15. April von Kafka an seine Eltern klingt wie ein Modell für derlei Beschwichtigungsformeln:
Zustand viel besser. Kein Anlaß zu Unruhe oder Verzweiflung.
Kafka an die Eltern, Brief vom 15.04.1924
Ein Podcast in 53 Folgen der Österreichischen Franz Kranz Kafka-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Literatur, gefördert vom Land Niederösterreich.
Sprecher*innen:
Franz Kafka: Robert Stadlober
Dora Diamant: Julia Franz Richter
Erzähler: Nikolaus Kinsky
Studio: medienwerk.at