Bei unserer gestrigen Veranstaltung stand der Roman »Heimweh nach dem Tod. Arbeitstagebuch zur Entstehung des ›Romans eines Schicksallosen‹« von Imre Kertész im Mittelpunkt. Gemeinsam mit Pál Kelemen, der das Werk übersetzt hat, sprach Cornelius Hell über das Buch, seinen Autor und dessen Lebenswerk.
Da der Nachlass Imre Kertész jahrelang einem Rechtsstreits unterlag, war es lange nicht möglich, diesen zu veröffentlichen. Seit einem Jahr nun liegen die Rechte beim Kertész-Instutut in Budapest, wodurch erstmals eine Publikation möglich war. Das Buch besteht aus einer Mappe aus Imre Kertész Nachlass und beinhaltet Tagebucheinträge ab 1958 sowie ein Essay, welches Imre Kertész Anfang der 60er-Jahre für sich selbst geschrieben hat und eigentlich nicht zur Publikation gedacht war. In diesem Essay erklärt Imre Kertész sein Konzept des funktionalen Menschen.
Zwischen dem Gespräch wurde auch eine Tonaufnahme aus der ORF-Reihe »Menschenbilder« von 1996 abgespielt, in welcher Imre Kertész vor allem über das Leben im Budapest der 50er-Jahre berichtet.
Passagen aus dem Roman las Fridolin Blasl.
Begrüßung: Manfred Müller
Moderation: Cornelius Hell
Gemeinsam mit dem Collegium Hungaricum
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 14. Juni 2022