Wir freuen uns sehr, dass wir gestern Abend, nur wenige Tage nach seinem 94. Geburtstag, Gerhard Rühm in der Literaturgesellschaft begrüßen durften. Vor 56 Jahren, am 27. September 1968, war der Schriftsteller, Komponist, Bildende Künstler und Mitbegründer der Wiener Gruppe zum ersten Mal bei einer Veranstaltung der ÖGfL zu Gast.
Nach einleitenden Worten von Manfred Müller und Ilse Kilic stellte Gerhard Rühm einen Querschnitt aus seinem neuen Buch »die gefaltete uhr. 100 zahlendichtungen« (Ritter) vor, in dem er sowohl frühe Texte aus den 40er Jahren als auch erst kürzlich Enstandenes versammelt. Zudem werden alle Sinne angeregt, denn der Band enthält sogenannte »auditive Poesie«, die man nicht lesen kann sondern hören muss, genauso wie Visuelles, das man selbst anschauen sollte.
Anschließend an die Lesung – die Gerhard Rühm nicht gerne als solche bezeichnet, da man zuhause für sich allein lese – folgte ein Gespräch mit Ilse Kilic. In diesem wurden u.a. die Fragen berührt, warum man Rühm als »Fanatiker des Jetzt« bezeichnen könne, was die Aufgaben der GAV seien oder sein könnten, und welche Rolle Unendlichkeit in den Zahlengedichten spielt.
Moderation: Ilse Kilic
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 16. Februar 2024