Mykhaila Kotsiubynskoho St. 10, Brody, heutige Ukraine, vor dem Ersten Weltkrieg Teil der Habsburger Monarchie. Unter dieser Adresse befindet sich das ehemalige K.K. Kronprinz-Rudolf-Gymnasium Brody – heutzutage Oberschule Nr. 2 –, welches 1913 der österreichische Schriftsteller Joseph Roth (1894-1939) mit Auszeichnung absolvierte. Die Schule wurde 1784 gegründet, ab 1817 war sie eine Israelitische Realschule und ab 1865 ein Realgymnasium. Roth wählte sie nicht nur aus praktischen Gründen – er ist in Brody geboren und hat dort gelebt–, sondern auch deshalb, weil sie das einzige deutschsprachige bzw. ab 1907 zweisprachige Gymnasium Galiziens war.
Neben einer im Sommer 1993 von der Österreichischen Gesellschaft für Literatur angebrachten Gedenktafel für Joseph Roth an der äußeren Fassade des 1883 errichteten Gebäudes erinnert seit 1984 ein vor der Schule stehendes Denkmal an berühmte ehemalige Schüler und Lehrer.
Über den Autor: Joseph Roth war einer der wichtigsten österreichischen Autor*innen der Zwischenkriegszeit. Er schrieb Feuilletons, Novellen, Essays und vor allem Romane, darunter auch viele, die den Kanon der österreichischen Literatur bis heute geprägt haben – »Hotel Savoy« (1924), »Hiob« (1930), »Radetzkymarsch« (1932). 1939 starb er im Exil in Paris.
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Denkmal Aufnahme Beginn der 1990er Jahre ©ÖGfL -
Gedenktafel ©ÖGfL