Der kubanische Übersetzer Francisco Díaz Solar sprach gestern in einem Vortrag über Paul Celan, sein Werk und Wirken, die Schwierigkeiten, auf die man bei der Übersetzung von Gedichten und im Speziellen von Gedichten Paul Celans stößt, und nicht zuletzt über Paul Celan in Kuba.
»Es gibt auch einen Celan abseits der Todesfuge«, so könnte man einen der großen Schwerpunkte Díaz Solars zusammenfassen. Ihm geht es um die Entwicklung des Oeuvres von Celan und um die Themen, die gerne mal außen vor gelassen werden, wenn die Rede von Celan ist, etwa um seine psychischen Probleme in der letzten Phase seines Lebens. Daneben beschäftigt den oft- und gerngesehenen Gast der ÖGfL das Wie des Übersetzens. Ein Thema, wo er, wenn er schon bei Celan und seinem Werk aufblüht, nun vollends aufblüht, von verschiedensten Übersetzungen und Übersetzer*innen spricht und wo dann auch einmal über fachspezifische, beispielsweise syntagmatische und semantische Schwierigkeiten diskutiert werden kann. Nicht zuletzt lässt er einen Einblick in die spanischsprachige und vor allem die kubanische Dichtung geben, bei deren Nennung von Namen allein schon poetisches Hochgefühl aufzusteigen vermag, aber erst recht, wenn sie aus dem Mund eines Übersetzers kommen, der sein Leben der Poesie gewidmet hat.
Begrüßung: Manfred Müller
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 29.9.2022
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Francisco Díaz Solar: © ÖGfL -
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Francisco Díaz Solar: © ÖGfL -
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