Gestern Abend präsentierte Evelyn Grill ihren neuen Roman »Der Nachlass« (Residenz) in der Literaturgesellschaft.
Laut Marianne Gruber »durchdenkt die im Lehnstuhl Sitzende ihren Alltag mit all dem für sie Unverständlichen«. Wirklichkeit und Fiktion vermischen sich und auch auf die Frage nach der Autofiktion meint Evelyn Grill »nicht selbst erlebt«. Es wurde ihr erzählt und die Vorstellung wirkt.
Als Nachlass in Briefen liest die als »verletzlich« Geltende, durch den Staat wird das Leben der Bürger*innen vermessen: eine wird isoliert, die im Brief deportiert.
Im Buch wird zwischen »ihr« und »ich« gewechselt, der Stil wird als »nüchtern und ungeheuer emotional« beschrieben. Wirklichkeit und ihre Blickwinkel werden im Buch spürbar.
Claudia Romeder (Residenz) und Evelyn Grill lesen Ausschnitte aus »Der Nachlass«.
Moderation: Marianne Gruber
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 1. Dezember 2022