Radka Denemarková stellte gestern ihren neuen Roman »Stunden aus Blei« gemeinsam im Gespräch mit Ludger Hagedorn vor. Denemarková gilt als eine der bedeutendsten tschechischen Autorinnen. Ihre Romane wurden bereits vielfach ausgezeichnet. In ihrem aktuellen Roman beschäftigt sie sich kritisch mit der Volksrepublik China und den Schicksalen der darin Lebenden. Ihr eigener Aufenthalt und die gesehene Unterdrückung inspirierten sie zu »Stunden aus Blei«. Sie selbst sagt, es sei ihre Aufgabe als Autorin: »den Opfern eine Stimme zu geben.
Für ihre kritischen Auseinandersetzungen wurden Denemarková bereits renommierte Auszeichnungen verliehen, aber auch ein Einreiseverbot in die Volksrepublik verhängt. Ludger Hagedorn, der Permanent Fellow am IWM (Institut für die Wissenschaften vom Menschen) ist und durch den Abend führte, zeigte auf, dass sich durch Denemarkovás Werk ein roter Faden der Tabubrüche zieht. Schon in früher erschienenen Romanen, wie »Ein herrlicher Flecken Erde« widmete sich die tschechische Autorin den Stimmen der Unterdrückten und Verdrängten.
Hagedorn und Denemarková sprachen über ihr Schreiben, ihre Zeit in China sowie über gesellschaftliche und politische Problematiken in China und Europa. Außerdem las die Autorin Passagen aus ihrem Roman vor.
Diese Veranstaltung war eine Kooperation mit dem IWM, dem Tschechischen Zentrum, der Mährische Landesbibliothek, und dem Czech Literary Centre.
Moderation: Ludger Hagedorn
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 3. Februar 2022
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Ursula Ebel: ©ÖGfL -
Radka Denemarková und Ludger Hagedorn: ©ÖGfL -
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Radka Denemarková: ©ÖGfL -
Ludger Hagedorn: ©ÖGfL -
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