Gestern Abend waren Elsbeth Dangel-Pelloquin, Vorsitzende der Hugo-von-Hofmannsthal-Gesellschaft, und Alexander Honold zu Gast, um die gemeinsam verfasste, umfangreiche Biografie »Hugo von Hofmannsthal: Grenzenlose Verwandlung« (S. Fischer) vorzustellen und somit das heurige Jubiläumsjahr, in dem Hofmannsthal 150 Jahre alt geworden wäre, zu begehen.
Auf die Begrüßung durch Manfred Müller folgte ein spannendes, von Norbert Christian Wolf moderiertes Gespräch, das die Phasen des Lebens und Werks von Hugo von Hofmannsthal ebenso umfasste, wie die Lesung ausgewählter Stellen aus der Biografie und Bemerkungen zur Natur seines Werkes. Als einer der großen Autoren der Wiener Moderne sticht Hofmannsthal durch die Fragmentierung seines Werkes heraus, die die Modernität von diesem charakterisiert und in ihrer Wandelbarkeit für die Biografie titelgebend ist.
Zugleich lag der Fokus des Gesprächs aber nicht nur auf Hofmannsthal als Individuum, sondern es wurden auch die vielfältigen, aktiven Netzwerke und der Austausch mit anderen Künstler*innen beleuchtet, die sein Schaffen und Leben prägten. Nicht zuletzt wurden natürlich auch die Salzburger Festspiele besprochen, deren Mitbegründer Hofmannsthal war und dessen »Jedermann« einen Fixpunkt dieser darstellt. Diese erfüllten für ihn die Funktion der Bewältigung des Kriegsverlustes und erlaubten es ihm durch ihr Programm, das Theater wie auch Oper umfasst, das Ideal der Synthetisierung zu ergründen.
Begrüßung: Manfred Müller
Moderation: Norbert Christian Wolf
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 31.1.2024