Anlässlich des neu erschienenen Bandes »Flügelhornblasen gegen den Wind. Gesammelte Gedichte von Alfred Gesswein« (Literaturedition Niederösterreich) diskutierten der Herausgeber Christian TEISSL, der Literaturwissenschaftler Helmut NEUNDLINGER und die Literaturkritikerin Daniela STRIGL über die Motivstränge, Metaphorik und etwaige Brüche in dem lyrischen Werk Alfred Gessweins.
Christian Teissl und Helmut Neundlinger lasen einige ausgewählte Gedichte des Autors. Zudem wurde eine Tonaufnahme von einer Lesung Alfred Gessweins aus dem Jahr 1974 eingespielt.
Helmut Neundlinger erkannte in den gesammelten Gedichten eine Art „poetische Biografie“ Alfred Gessweins und sprach von einer „Grundmelancholie im Werk“, Daniela Strigl betonte das interessante Motiv des fliegenden Vaters, und meinte, dass „der Traum als Lizenz über Dinge zu schreiben, die sonst nicht erlaubt sind“ im Werk fungiere. Christian Teissl ordnete Alfred Gessweins Lyrik in spezifische Traditionen der österreichischen Lyrik ein und sprach über dessen Rollen im Literaturbetrieb insbesondere in den 1960er und 1970er Jahren.
Daniela Strigl las abschließend einige Dialektgedichte des Autors, etwa:
2.
es oaweidn
gfreiad me jo schau
owas aufaunga
is a soa bloog
(S. 609)
Moderation: Ursula Ebel
Österreichische Gesellschaft für Literatur, 16. Juni 2021