Brief der ÖGfL, in dem bestätigt wird, dass Bücher in den Ostblock verschickt wurden, diese aber von der Zensur zurückgeschickt wurden.
Entdeckt von Magdalena Widhalm im Rahmen ihres Praktikums in der ÖGfL.
Beim Durchstöbern des Archivs bin ich auf ein besonderes Schriftstück gestoßen, den Brief Hella Bronolds, Mitarbeiterin der Österreichischen Gesellschaft für Literatur, an Gyula Kurucz. Er zeigt die Bemühungen der ÖGfL um Versorgung der im Ausland (besonders im ›Ostblock‹) lebenden SchriftstellerInnen und ÜbersetzerInnen mit österreichischer und westlicher Literatur.
Gyula Kurucz war auf Einladung der ÖGfL ab April 1973 für einige Monate in Wien. In seiner Tätigkeit als Übersetzer, übertrug er unter anderem Max Frisch, Bertold Brecht und Ödön von Horvath ins Ungarische. Er lebte in Budapest und besuchte Wien, um Kontakte mit österreichischen Schriftstellern und Verlagen herzustellen, wie sich in der Korrespondenz mit der ÖGfL nachlesen lässt.
Auch wenn manche Bücher von der Zensur zurückgehalten oder -geschickt wurden, schafften es doch die meisten nach Budapest. Insgesamt wurden von der Österreichischen Gesellschaft für Literatur tausende kostenlose Bücherpakete ins Ausland versendet. Manche StipendiatInnen schickten eine Liste mit gewünschten Büchern, die im Ausland nicht zu erwerben waren, andere griffen auf die Empfehlungen der MitarbeiterInnen zurück.