Gestern Abend stand belarussische Literatur im Mittelpunkt der Veranstaltung. Als letzte Station einer kleinen Lesereise, mit Stopps in Innsbruck und Salzburg, präsentierte Alhierd Bacharevič gemeinsam mit dem Übersetzer Thomas Weiler seinen nun auch auf Deutsch erschienenen umfangreichen Roman »Europas Hunde« (Voland & Quist).
Der Ausgangspunkt des Romans ist das Jahr 2049, Russland hat nicht nur Belarus, sondern auch alle Nachbarländer erobert, die russische Besatzung herrscht in Europa. Das Buch vereint Themen wie Kunst, Sprache, Bessenheit, Freiheit und Europa, aber, wie der Autor betonte, geht es v.a. um den Menschen selbst.
Als Einstieg in die Veranstaltung las der Autor eine Stelle aus seinem Buch, die in der erfundenen Sprache Bal’buta geschrieben wurde.
Im Gespräch thematisierten sie u.a. Bacharevič Wunsch, mit dem Werk einen großen Roman zu schaffen, der die belarussischer Literatur aus ihrer Nische herausholt – Belarus werde aus westlicher Sicht meist in der Rolle des Opfers oder Beobachters gesehen -, aber auch die aktuelle Situation für die Nachwelt festhält. Da Alhierd Bacharevič Bücher mittlerweile in Belarus verboten und als extremistisch eingestuft werden, nimmt die Übersetzung für ihn hier noch eine zusätzliche Bedeutung ein.
Ebenso wurden die Herausforderungen beim Übersetzen, die u.a. durch die Verwendung des Autors von verschiedenen Sprachen entstanden und Rückmeldungen zu dem Buch angesprochen.
Zwischen dem Gespräch wurden Lesestellen von Alhierd Bacharevič auf Belarussisch und Thomas Weiler auf Deutsch gelesen.
Zuletzt durften wir die beiden Gäste vor zwei Jahren im Rahmen des ebenfalls gemeinsam mit dem IWM organisierten Symposions »›Mut zur Sprache‹ – Historische Momente im östlichen Europa 1962-2022« bei uns begrüßen.
Begrüßung: Ines Scholz und Ludger Hagedorn (IWM)
Moderation: Thomas Weiler
Gemeinsam mit dem IWM – Institut für die Wissenschaften vom Menschen
Österrichische Gesellschaft für Literatur, 28.2.2024